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Feier am Sonntag

Am Sonntag, den 14. Juli haben wir nachmittags zu einer Feierstunde in die Synagoge eingeladen.

Rabbiner Janusz Pawelczyk-Kissin bei seiner AnspracheWir hatten den für unsere Synagoge zuständigen Rabbiner Janos Pawelczyk-Kissin aus Heidelberg gebeten, uns eine Rede zu halten – so wie bei der Einweihungsfeier der Synagoge der damalige Rabbiner Dr. Hillel Sontheimer die Festrede hielt. Obwohl die Rede bestimmt wesentlich kürzer war, als die seines Vorgängers, waren die Zuhörer begeistert und spendeten reichlich Beifall.

Oberbürgermeister Albrecht, der örtliche katholische Pfarrer und andere Gäste sprachen Grußworte.

Besonders haben wir uns über Nachfahren von ehemaligen Steinsfurter Juden gefreut, die aus drei Kontinenten als Gäste gekommen waren.

Ein Beispiel für das frühere Leben in der Synagoge war eine Aufnahme des Kiddusch.

Kantor in der Aufnahme war Kurt Wimer. Er wurde als Kurt Wimpfheimer in Ittlingen geboren und ging 3 Jahre lang zur Oberrealschule Sinsheim, wo er 1934 Abitur machte. Während dieser Zeit war er immer am Freitagabend zum Sabbat-Gebet in der Steinsfurter Synagoge. Er und sein Bruder befolgten das Sabbatgebot so, dass er nicht mit dem Zug fuhr. Damit er nicht den ganzen Weg zu Fuß gehen musste, übernachtete er nämlich immer bei seiner Tante, Mina Kahn, in Steinsfurt und ging dann am Samstag morgens von Steinsfurt aus zur Schule. Rabbi Jona war begeistert, dass der „lokale Dialekt” des Hebräischen in der Aufnahme deutlich zu hören war.

Seite aus dem Gebetbuch von Max Kahn mit dem Gebet für Wilhelm IIBesonders haben wir uns über Nachfahren von ehemaligen Steinsfurter Juden gefreut, die aus drei Kontinenten als Gäste gekommen waren. Susan Braverman schenkte uns u.a. das Gebetbuch, das ihr Großvater, Max Kahn, lange Jahre in der Synagoge verwendet hat. Es bildete einen Teil der kleinen Ausstellung, die wir zeigen konnten.