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Anlässlich der Grundsteinlegung am 26. September 1893 erschien in der Zeitung Der Landbote vom 28.09.1893 (Nr.114 des Jahrgang 54) folgender Text

Artikel im Landboten zur Grundsteinlegung

Am Montag, als am ersten Tage des Laubhüttenfestes, wurde anläßlich der Grundsteinlegung zur neuen Synagoge von der hiesigen Gemeinde eine wahrhaft erhebende religiöse Feier veranstaltet. Zuerst wurden abwechselnd von dem Vorbeter und der Gemeinde in hebr. Sprache drei Psalmen vorgetragen und deren Inhalt erklärt. Der von Herrn Lehrer Hanauer gehaltenen, an Form und Inhalt wohlgelungenen Festrede lag zu Grunde 1. B. der Könige, Cap 8 V. 13 und erläuterte der Vortragende in lichtvoller Weise die Bedeutung der vier Wände, der Thüre und der Fenster des Gotteshauses. Nach Verlesung der Urkunde durch Herrn Samuel Weil und nach Versenkung derselben in den Grundstein, führte Lehrer Hanauer die drei üblichen Hammerschläge, mit passenden Wünschen dieselben begleitend, aus; ihm folgten hierin der Vorstand Herr Aron Weil und alle anwesenden Mitglieder der isr. Gemeinde. Zwei weitere Psalmen und ein sinniges Gebet, womit das in den Synagogen eingeführte Gebet für Kaiser, Großherzog und das deutsche Vaterland verbunden wurde, schloss die erhebende Feier. Herr Bürgermeister Braun, Herr Ratschreiber Würfel und noch vieler andere hiesige Bürger wohnten der Feierlichkeit bei, welche auf alle Anwesenden eien ersichtlich guten Eindruck gemacht hat. So möge denn das Gotteshaus seiner glücklichen Vollendung entgegenschreiten!