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 Samuel, Ida geb Weil (1868 - ca 1943)

Grab von Aron Weil und Bertha geb Edesheimer (das Geburtsjahr stimmt nicht)Ida (Jocheved) Weil wurde in Steinsfurt am 5. Mai 1868 geboren .

Sie war die Tochter des Bürgers und Metzgers Aron Weil (1832 - 1905) und seiner Frau Bertha geb Edesheimer (1829 - 1912). Aron Weil war während der Erbauung der Synagoge Gemeindevorsteher und wirkte bei der Grundsteinlegung mit. Das Ehepaar hatte 12 Kinder: Else (*1858), Reka (*1860), Johanna (*1861), Leopold (*1863), Gustav (*1864), Samuel (*1866), Auguste (*1867), Ida, Emma (*1870), Ferdinand (*1871), Josef (*1873) und Rosalie (*1874).

 

Am 7. Februar 1898 heiratete Ida Weil in Steinsfurt Samuel Samuel aus Freudenburg. Samuel war zunächst Viehhändler, später handelte er außerdem mit Fetten, Fellen und Häuten. Er war viele Jahre Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Freudenburg. Das Ehepaar hatte 7 Kinder:

  • Frieda (*1899) wurde 1941 zusammen mit ihrem Ehemann und den beiden Söhnen in Minsk ermordet
  • Auguste, (*1900) starb 1942 in Paris
  • Ferdinand (*1901) überlebte den Naziterror. Durch die Vermittlung seiners Bruders Julius bekam er eine Stelle als Kantor in Norwegen. Nach dem Krieg wanderte er von Schweden in die USA aus.
  • Isaak Julius Samuel (*1902) war ab 1930 Landesrabbiner in Oslo. Obwohl er gewarnt wurde, blieb er bei seiner Gemeinde. Er wurde 1942 in Auschwitz umgebracht. Seine Frau und die Kinder sowie Ferdinand und seine Familie wurden zusammen durch Mitglieder des norwegischen Widerstands nach Schweden gebracht.
  • Arthur (*1905) überlebte und wanderte ins Heilige Land aus
  • Ludwig (*1908) überlebte in Stockholm
  • Bertha (*1914) wurde in Auschwitz umgebracht

Ida zog nach dem Tod ihres Mannes zu ihrer Tochter Auguste, die in Esch (Luxemburg) wohnte. Von dort aus floh sie, ihre Tochter Bertha und Augustes Familie nach Paris. Sie wurde am 11. November 1942 mit Transport Nr. 45 vom Sammellager Drancy ins Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Dort ist sie wenig später umgekommen.

 

Gedenken

Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist der Eintrag 958349 Ida Samuel gewidmet.

In der Datenbank von Yad Vashem gibt es zwei Einträge für Ida Samuel: 3844799 und 6865493

In Freudenburg gibt es für alle Mitglieder der Familie Stolpersteine

 Quellen

Mitteilungen des Bürgermeisteramts in Freudenburg

Günther Heidt, Dick S.Lennartz, Fast vergessene Zeugen - Juden in Freudenburg ..., 2000

Das Bild stelle ein Urenkel von Ida Weil zur Verfügung.